Manchmal sind es so Kleinigkeiten, die einen besonders berühren. Man kann es nicht erklären, aber das Gefühl ist da. Ich habe so viel erschöpfte Gesichter gesehen. Voller Angst. Ich habe hungrige Gesichter gesehen. Müde Gesichter. Und ich habe Männer gesehen in Decken gewickelt, mit kurzen Hosen, mit zu weiten Hosen und Bändern statt einem Gürtel. Und ich habe Frauen gesehen, an denen mir etwas auffiel und ich erst nicht wusste was es war. Irgendwo zwischen Parndorf und Gramatneusiedl müssen diese Frauen gespürt haben, dass sie jetzt endlich, nach dem Krieg, nach den Booten, nach den Fußmärschen, nach allem eben, in Sicherheit sind. Und sie haben den Kajalstift ausgepackt, den Eyeliner und das Rouge. So als ob sie den Gedanken hätten, wir haben das alles überlebt, jetzt wollen wir auch schön sein. Und sie waren schön. – Berührend schön.
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